Gesundheits­vorsorge & Prävention

Krankheiten vorbeugen – Gesundheit erhalten

Als Ärzte liegt uns nicht nur die Behandlung von Krankheiten am Herzen, sondern auch ihre frühzeitige Erkennung sowie, wenn möglich, ihre Vermeidung. Die Prävention umfasst alle Maßnahmen zur Krankheitsverhütung und -vorsorge und hilft uns und Ihnen dabei, die Entstehung von Erkrankungen sowie ihre Komplikationen zu verhindern bzw. hinauszuzögern. Sowohl gesetzlich Versicherte als auch Privatversicherte haben deshalb Anspruch auf eine Vielzahl von Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen sowie -maßnahmen.

Übrigens: All diese Vorsorgeuntersuchungen können auf Ihren Wunsch hin auch in kürzeren Abständen durchgeführt werden, dann allerdings als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL-Leistung). Wenn Sie diesbezüglich Fragen haben, sprechen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie gerne individuell!

Alle Männer und Frauen, die gesetzlich oder privat versichert und zwischen 18 und 34 Jahre alt sind, haben einmalig Anspruch auf eine allgemeine ärztliche Gesundheitsuntersuchung. Diese umfasst folgende Leistungen:

• Anamnese (bspw. Fragen nach akuten oder chronischen Beschwerden) inkl. Erfassung von Risikofaktoren (z. B. Übergewicht, Rauchen, familiäre Häufung bestimmter Erkrankungen)
• Ganzkörperstatus (körperliche Untersuchung inkl. Messung des Blutdrucks)
• Bei entsprechendem Risikoprofil: Blutuntersuchungen (etwa Zuckerwerte bei Verdacht auf einen frühen Diabetes mellitus)
• Verständliche Darlegung der Untersuchungsergebnisse und ggf. Ausstellung einer Präventionsempfehlung 

Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren haben die Möglichkeit, alle 3 Jahre eine solche Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Als Privatpatient können Sie in der Regel jährlich eine Gesundheitsuntersuchung durchführen lassen (bitte sprechen Sie sich diesbezüglich im Vorfeld mit Ihrer Krankenkasse ab).

Sowohl Männer als auch Frauen haben im Alter von 50 bis 54 Jahren einmal im Jahr Anspruch auf einen Test ihres Stuhls auf okkultes (verstecktes) Blut. Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren wird außerdem empfohlen, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Diese ist noch zuverlässiger als der Stuhltest. Außerdem können Krebsvorstufen noch während der Untersuchung entfernt werden. Ist der Befund unauffällig, sollte die Darmspiegelung nach 10 Jahren wiederholt werden, ansonsten je nach individuellem Fall früher. Wenn Sie keine Darmspiegelung wünschen, können Sie ab dem 55. Lebensjahr alle 2 Jahre einen Stuhltest durchführen lassen.

Der Teil der Hauptschlagader, welcher sich durch den Bauchraum erstreckt, wird als Bauchaorta oder auch Bauchschlagader bezeichnet. Ein Aneurysma ist eine lokale ballonartige Aussackung in einem Blutgefäß, welche in der Regel keine Beschwerden auslöst, im Falle eines Risses jedoch lebensbedrohlich werden kann. Da Männer ab 65 Jahren wesentlich häufiger an einem Bauchaortenaneurysma leiden als andere Menschen (etwa 2 Prozent aller 65-75-jährigen Männer), haben diese ab ihrem 65. Geburtstag einmalig die Möglichkeit zur Durchführung einer Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader auf Kosten der Krankenkasse.

Zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern zählt das Prostatakarzinom. Männer ab 45 Jahren haben deshalb einmal jährlich Anspruch auf eine Tastuntersuchung der Prostata und des äußeren Genitals.

Als multidimensionales geriatrisches Assessment bezeichnen wir die Bewertung von körperlicher Gesundheit sowie funktionellen und psychosozialen Fähigkeiten eines geriatrischen Patienten. Auf der Grundlage der erhobenen Daten können wir einen umfassenden und ganzheitlichen Behandlungsplan für Patienten ab 65 Jahren mit Multimorbidität erstellen.

Mit jährlich mehr als 230.000 Neuerkrankungen gehört Hautkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen unserer Gesellschaft. Wird er früh erkannt, ist er in vielen Fällen aber sehr gut heilbar. Deshalb übernehmen sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Krankenkassen für Patienten ab 35 Jahren alle 2 Jahre einen Hautkrebs-Check beim Haut- oder qualifizierten Hausarzt. 

Eine übersichtliche Zusammenstellung aller von den Krankenkassen getragenen Präventionsmaßnahmen finden Sie als PDF auf der Webseite der KBV. 

Ein Piks kann viel verhindern. Impfungen schützen den menschlichen Körper vor zahlreichen Krankheiten und verhindern so gleichzeitig ihre Ausbreitung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb diverse Impfungen, welche zum Teil nach einer bestimmten Zeit aufgefrischt werden müssen.

Leicht verständliche Informationen zum Thema Impfungen (teilweise auch fremdsprachig) finden Sie hier.

Wenn Sie in unsere Hausarztpraxis in Neusäß kommen, bringen Sie bitte unbedingt Ihren Impfpass mit, damit wir Ihren Impfstatus erfassen und entsprechende Empfehlungen geben können. Eine stark vereinfachte Übersicht über die Empfehlungen der STIKO finden Sie auf der Webseite des RKI.

• Tetanus: Auffrischung alle 10 Jahre, zusammen mit Diphterie, ggf. zusätzlich mit Pertussis und / oder Polio
• Diphterie: Auffrischung alle 10 Jahre, zusammen mit Tetanus, ggf. zusätzlich mit Pertussis und / oder Polio
• Pertussis: Erwachsene sollen die nächste fällige Td-Impfung einmalig als Tdap-Kombinationsimpfung erhalten 
• Pneumokokken: für alle über 60 Jahre und für chronisch Kranke, ggf. Auffrischung alle 6 Jahre
• Saisonale Influenza / Grippe: für alle Personen ab 60 Jahren, Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung (z.B. chronisch Kranke), Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie Personen, die mit den genannten Patienten in Kontakt stehen
• Herpes zoster: für alle über 60 Jahre zweimalige Impfung im Abstand von mindestens 2 bis maximal 6 Monaten
• FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): für Patienten, die viel im Freien sind (bitte beachten Sie, dass der Landkreis Augsburg im FSME-Risikogebiet liegt)
• Masern, Mumps und Röteln für Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht oder nur einmal in der Kindheit geimpft wurden

Bitte beachten Sie, dass wir keine Kinderimpfungen durchführen. Diese werden von speziell aus- und fortgebildeten Kinderärzten getätigt.

Die Ernährungsmedizin befasst sich mit allen Aspekten der Ernährung, einschließlich der Prävention und Linderung von Erkrankungen durch gesunde Lebensmittel sowie der Behandlung von Krankheiten durch Ernährungstherapie. 

Viele Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Krebs und Übergewicht (Adipositas) sind hauptsächlich auf eine falsche Ernährung zurückzuführen. Durch eine Umstellung der Nahrungsgewohnheiten können diese positiv beeinflusst werden. Jedoch erfordern manche Erkrankungen bestimmte Diäten, welche sich von den allgemeinen Empfehlungen oftmals unterscheiden. Wir stellen unseren Patienten in diesen Fällen einen speziell auf sie angepassten Diätplan auf.

In der Ernährungsheilkunde spielt auch die Prävention von Erkrankungen durch gesunde Ernährung eine wichtige Rolle. Sie beinhaltet die Vermeidung von Lebensmitteln, die zur Entstehung von Krankheiten beitragen, sowie die Aufnahme von Lebensmitteln, die davor schützen. Mittels einer Anamnese und körperlichen Untersuchung können wir Ihr ernährungsbedingtes Risikoprofil einschätzen und Ihnen einen individuell auf Sie abgestimmten Plan erstellen.

Erhöhte Cholesterinwerte (LDL-Cholesterin) entstehen in der Regel durch eine erbliche Veranlagung in Kombination mit einem ungesunden Lebensstil. So zählen zu den Auslösern unter anderem 

• unausgewogene Ernährung (mit vielen Transfetten und gesättigten Fettsäuren),
• Übergewicht,
• Bewegungsmangel,
• Erkrankungen (erhöhter Blutdruck, Schilddrüsenunterfunktion etc.), 
• Einnahme bestimmter Medikamente,
• hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Wechseljahre). 

In seltenen Fällen handelt es sich um eine familiäre Hypercholesterinämie, bei der spezifische Veränderungen im Erbgut erhöhte Blutfettwerte verursachen. Diese Form der Hypercholesterinämie macht sich bereits im Kindesalter bemerkbar. 

Eine Hypercholesterinämie kann zu schweren Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Daher, und weil sie lange symptomlos verläuft, ist es wichtig, die Cholesterinwerte regelmäßig überprüfen zu lassen. Bei erhöhten Werten klären wir mit Ihnen die Ursachen ab und ergreifen geeignete Maßnahmen. Zur Vorbeugung von erhöhten Cholesterinwerten empfehlen wir eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung. Auch das Rauchen sollten Sie vermeiden oder reduzieren, da es den HDL-Cholesteringehalt (gutes Cholesterin) negativ beeinflussen kann.

Die Lipidologie umfasst alle Erkrankungen, die mit einer Störung des Fettstoffwechsels zusammenhängen. Dabei liegen die Blutwerte mancher Fette wie LDL-Cholesterin oder Triglyzeride außerhalb des Normbereichs. Dadurch kann es langfristig zu vermehrten Ablagerungen in den Blutgefäßen kommen, die das Herz-Kreislauf-System belasten. Die Folgen sind Durchblutungsstörungen, welche zu Gefäßverschlüssen, Aneurysmen, Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können.

Stoffwechselstörungen sind entweder genetisch bedingt oder sie werden durch schlechte Gewohnheiten erworben, was häufiger der Fall ist. Beide Formen behandeln wir gemeinsam mit Ihnen vorwiegend mit einer Umstellung des Lebensstils. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der richtige Umgang mit Stress. Für eine dauerhafte Senkung der erhöhten Blutfette ist eine gesunde Lebensweise nicht immer ausreichend. Zusätzlich kann eine individuelle medikamentöse Therapie erforderlich sein.

Aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen mit Fettstoffwechselerkrankungen sind wir, insbesondere auch bei Unverträglichkeiten, in der Lage, auf Ihre individuellen Wünsche einzugehen und gemeinsam mit Ihnen die optimale und für Sie
maßgeschneiderte Therapie zu finden.